[073] Trille: “Bei Rotwein denk ich immer an meine Mama“
- Download:
- MP3 Audio11 MB

Du und ich das ist doch nur ne Phase. So singt Trille auf seiner am 23.10. erscheinenden ersten EP im gleichnamigen Song „Phase“. Einigen ist der Name Trille vielleicht schon durch einen anderen Künstler bekannt: Fynn Kliemann hat kürzlich einen Remix von „Phase“ auf seinem Instagram geteilt. Wie es dazu kam und was die Inspirationen für seine erste EP waren, darüber haben wir uns mit Trille alias Tristan bei einem Glas Rotwein unterhalten.
Bei Rotwein denk ich immer an meine Mama
Die zuletzt veröffentlichte Single von “Phase” heißt Rotwein. Für Trille ist Rotwein ein richtiges Elterngetränk. Die Inspiration hinter diesem Song war aber nicht seine Mutter, an die ihn Rotwein zwar immer erinnert, sondern ein alter Freund, mit dem man sich auseinandergelebt hat. Es ist Ordnung, wenn man sich nichts mehr zu sagen hat. Aber dann sollte man wenigstens noch man selbst sein, meint Trille. Ein Großteil von “Phase”, darunter auch Rotwein, ist noch in Quarantäne entstanden.
Zu Beginn von Corona hab ich erst mal ein, zwei Wochen lang Papierkram gemacht
Nachdem die Steuerklärung erledigt war, war dann auch der Kopf frei, um Musik zu machen. Teils mit Produzent Dennis zusammen im Studio, teils remote mit der Band. Obwohl der Klang vom Titelsong “Phase”, den Trille ganz allein aufgenommen hat, vermuten lässt, dass es sich um einen richtigen Quarantäne-Song handelt, ist die Idee zum Track schon im Winter 2019 entstanden. Dass der Track je veröffentlicht wird, dachte er lange Zeit nicht. Mit einem Sound, der nur aus Stimme und Vocoder-Verstärkung erzeugt wird, war “Phase” eher ein “Underdog” und lässt sich schon gar nicht einem bestimmten Genre zuordnen.
Bis ich 16 war fand ich Hip-Hop immer blöd
Von Genrezuordnung und Schubladendenken hält Trille aber sowieso herzlich wenig. Kaum zu glauben, aber Trille schreibt erst seit 2 Jahren Texte auf Deutsch. Als Jugendlicher war Trille noch Rocker aus tiefster Überzeugung. Mit E-Gitarre und lautem Gebrüll ins Mikrofon. Jetzt gefällt ihm genau das, was er damals immer blöd fand: Hip-Hop. Die Art mit Sprache umzugehen sei bei Rap einfach besser, als nur ins Mikro zu schreien.
Früher hab ich probiert so wenig Worte wie möglich benutzen zu müssen. Jetzt hab ich gar nicht genug Zeilen, um meine Message rüberzubringen
Und genau das macht er mit “Phase”: in jedem Song von Rotwein bis Santa Monica schafft es Trille, auf ehrliche Art und Weise ein Stück von sich selbst rüberzubringen – und erfindet noch dazu zwischen Deutschrap, Indie und Trap seine ganz eigene Musikrichtung. Hört rein in Trilles EP “Phase”, auch bei uns im Ernst.fm Stream!
Mit Unterstützung des Teams Backstage/Lauschig
Kommentare (0)